5G-Mobilfunk Autos bauen mit 5G: Audi und Ericsson machen ernst mit Industrie 4.0

Michael Eckstein

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Präzise kleben dank drahtloser Prozessautomation mit 5G: Audi und Ericsson wollen mit einem groß angelegten Pilotprojekt den Einsatz der aufkommenden Mobilfunk- und Netztechnologie 5G in der Automobilfertigung unter Realbedingungen testen.

5G in der Produktion: Die neue Mobilfunktechnik soll für geschmeidig laufende Fertigungsprozesse beim Autobauer Audi sorgen.
5G in der Produktion: Die neue Mobilfunktechnik soll für geschmeidig laufende Fertigungsprozesse beim Autobauer Audi sorgen.
(Bild: Ericsson)

„Wir streben eine vollvernetzte Fabrik an“: Audis Chief Information Officer Frank Loydl macht klar, wohin die Reise geht. Auf dem Weg dorthin wollen Premium-Autobauer Audi und 5G-Infrastrukturausrüster Ericsson erstmals den Einsatz der aufkommenden Mobilfunk- und Netztechnologie 5G im großen Maßstab für die Automobilfertigung erproben. Hierzu haben die beiden Unternehmen am Hauptsitz von Audi in Ingolstadt eine gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet. Der Fokus des Projekts liegt auf dem Bereich „Industrial Internet of Things (IIoT)“ beziehungsweise „Industrie 4.0“.

Als Ziel ihrer Kooperation geben die beiden Industriegrößen an, das Potential von 5G als eine zukunftssichere und auf die hohen Anforderungen der Automobilproduktion abzielende Kommunikationstechnologie untersuchen zu wollen. In den kommenden Monaten wird ein gemeinsames Team, dem Experten von Audi und Ericsson angehören, in einem Technikum des „Audi Production Lab“ in Gaimersheim bei Ingolstadt ein Testfeld mit einer 5G-Funkzelle aufbauen.

Infrastruktur muss echtzeitfähig sein

„Die vollvernetzte Fabrik wird die Produktion der Zukunft maßgeblich prägen“, ist Loydl überzeugt. Und ergänzt: „Eine leistungsfähige Netzarchitektur, die in Echtzeit reagieren kann, ist für uns von entscheidender Bedeutung.“ Im Rahmen des Projekts würde man erproben, welche Chancen die 5G-Technologie für industrielle Anwendungsfälle in der Smart Factory bietet. Darüber hinaus wollen beide Konzerne ausgeloten, ob 5G neben dem Werk in Ingolstadt auch in weiteren Fabriken im Audi Konzern eingesetzt werden kann.

Ericsson führt weltweit bereits mehrere 5G-Industrieprogramme durch. Damit wollen die Schweden nach eigenen Angaben anderen Herstellern helfen, die Produktivität zu steigern und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. „Dieses Projekt bietet eine großartige Gelegenheit, um zu sehen, was möglich ist, wenn wir 5G in die Umgebung einer Automobilproduktion bringen und somit eine wirkliche intelligente drahtlose Fertigung realisieren“, blickt Ericsson-CTO Erik Ekudden nach vorne.

Neuer Mobilfunkstandard soll extrem kurze Latenzen sicherstellen

5G ist die nächste Mobilfunkgeneration. Sie wird Leistungsmerkmale des heutigen 4G/LTE integrieren, aber auch viele neue Möglichkeiten bieten. 5G wird die Leistungsfähigkeit heutiger Netze enorm erweitern – und damit die zukünftigen Nachfragen und Anforderungen von Verbrauchern und Industrien bedienen. Theoretisch bringt die neue Technologie zahlreiche Vorteile mit sich – beispielsweise für das autonome Fahren, für intelligente Mobilitätslösungen, aber auch für die Industrie 4.0 und eine effiziente Vernetzung einzelner Maschinen in der kabellosen Produktion der Zukunft.

So verfügt die Technologie über viele Netzcharakteristika, die in einer modernen Fertigung mit immer flexibler und komplexer werdenden Produktionsabläufen essenziell sind. Beispielsweise erlaubt 5G größere Datendurchsatzraten sowie mehr Netzkapazitäten und verspricht eine sehr hohe Verfügbarkeit. Darüber hinaus sorgen geringe Latenzen für schnellere Reaktionszeiten zwischen verschiedenen Anlagen im Fabriksystem.

Präzise kleben dank drahtloser Prozessautomation

In ihrem Testfeld stellen die Partner eine besonders latenzkritische Anwendung in den Mittelpunkt der Erprobung. Konkret untersucht das Team eine kabellose Interaktion zwischen einem Industrieroboter und einer Klebeapplikation – ein automatisierter Prozess, der in einer Automobilproduktion an der Tagesordnung ist.

Das hierzu genutzte Proof-of-Concept-Netz (PoC) von Ericsson ist darauf ausgelegt, alternative oder ergänzende Technologien zu den momentan verwendeten – etwa Beispiel WiFi beziehungsweise WLAN oder auch kabelbasierte (Ethernet) Anbindungen von Produktionskomponenten – einzubinden.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partnerportal Elektronikpraxis erschienen.

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