Expertenbeitrag

 Dirk Pohla

Dirk Pohla

Regional Vice President , Appian Software Germany GmbH

Bedienungsfreie Arbeitssysteme Automation – dein Freund und Helfer

Autor / Redakteur: Dirk Pohla / Sebastian Human |

Automation ist in der Industrie allgegenwärtig und beeinflusst neben den Produkten selbst auch die Produktionssteuerung. Bedienungsfreie Arbeitssysteme können eine spürbare Effizienzsteigerung herbeiführen – ohne dabei menschliche Arbeitskräfte zu ersetzen.

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Automation unterstützt und entlastet Mitarbeiter in Unternehmen.
Automation unterstützt und entlastet Mitarbeiter in Unternehmen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Die Automation von Aufgaben, die zuvor von einem Mitarbeiter manuell durchgeführt wurden, ist ein zentraler Teil der IT-Business-Beziehung. Dank Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) und künstlicher Intelligenz (KI) rückt die Automatisierung von repetitiven Business-Aufgaben in den Mittelpunkt. Das Konzept der intelligenten Automatisierung innerhalb eines Unternehmens ist ein extrem disruptiver Trend. Allerdings muss sich die Herangehensweise an Automatisierung verändern und weiterentwickeln, damit Unternehmen aus ihr den maximalen Wert schöpfen können. Traditionell wurde Automatisierung als Weg gesehen, Menschen durch Maschinen zu ersetzen. Dies ist jedoch sehr kurzsichtig – abgesehen von den negativen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konnotationen.

Automatisierung sollte dazu eingesetzt werden, dass Mitarbeiter wertvoller werden. Sie können sich dank neuer Technologien auf neue, kreative Aufgaben konzentrieren. Dazu gehört die Problemlösung, die Kundeninteraktion und das Generieren neuer Umsatzmöglichkeiten. Roboter können die repetitiven Beschäftigungen übernehmen (und das 24 Stunden am Tag), während die Mitarbeiter all die Dinge realisieren, die einen menschlichen Touch benötigen. Unternehmen können ihre Teams auf diese Weise neue Fähigkeiten erlernen lassen und einen höheren Automatisierungsgrad so einführen, dass gleichzeitig auch die Mitarbeiter einen höheren Stellenwert erhalten, anstatt die Zahl der Beschäftigten zu reduzieren.

Aufschlüsseln der Automatisierungssituation

Automatisierung wird in fast jeder Branche eingesetzt. Von Roboter-gesteuerten Fertigungsstraßen bis hin zur Back-End-Buchhaltung bei Finanzdienstleistern: Automatisierung übernimmt eine breite Palette an Routinearbeiten. Neue Anwenderszenarien basierend auf künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) werden in zunehmendem Maße realisiert. Mit KI-Bots lassen sich beispielsweise viele Kunden-Service-Aufgaben durch Software übernehmen. Normalerweise muss ein Mitarbeiter drei oder vier manuelle Schritte durchführen, um beispielsweise eine Produktrückgabe auszuführen. Lassen sich diese Prozesse durch Bots automatisieren, können die Mitarbeiter mehr Zeit in den Aufbau von Kundenbeziehungen investieren und dadurch den Fokus stärker darauf setzen, die Markentreue auf- und ausbauen.

Automatisierung könnte zu einem echten Vorteil für Wissensarbeiter und Unternehmen werden – und dies über eine große Bandbreite von Branchen hinweg. Anstatt dass Mitarbeiter eine Masse von Daten manuell durchsuchen und analysieren, lassen sich diese Prozesse automatisieren. Sie stellen dem Anwender die Daten aufbereitet zur Verfügung und sparen ihnen so Zeit, die sie in die Analyse und die Entwicklung entsprechender Empfehlungen investieren können.

Damit die Mitarbeiter aber bestmöglich von der Automatisierung profitieren und diese vor allem auch akzeptieren, muss nicht nur in entsprechende Trainings investiert werden. Sondern es muss innerhalb der Organisation auch ein Kulturwandel stattfinden, die die Weiterbildung der Angestellten fördert. Dazu gehört auch, dass Investionen in Mitarbeiter und deren Fortbildung nicht als Kostenfaktor, sondern als Investition in das Unternehmen gesehen werden.

Auf den ersten Blick hört sich dies nach einer fast unmöglichen Aufgabe an, denn Mitarbeiter müssen sich kontinuierlich anpassen und neu in ihre Aufgabe hineinwachsen. Gleichzeitig sind sie aber auch in der Lage, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Herausforderungen anzunehmen. Eine solche strategische, auf Menschen fokussierte Herangehensweise an Automatisierung, hat einen großen Einfluss auf Unternehmen.

Automatisierung kombiniert mit einzigartigen menschlichen Fähigkeiten

Für die Fertigungsindustrie ist die Automatisierung längst Realität. Der tägliche Betrieb fokussiert sich auf repetitive Aufgaben, die in Maschinen einprogrammiert sind. Darüber hinaus gibt es an diesen Arbeitsstellen Sicherheitsrisiken und machen Roboter damit sehr attraktiv.

Toyota setzt beispielsweise einen neuen Installationsroboter ein, der Maschinen automatisch aufsetzt und damit die Arbeit der Teams deutlich sicherer macht. In der Vergangenheit musste ein Kran die jeweilige Maschine anheben, während Arbeiter unter dem Gerät die Verbindungen manuell verbunden haben. Nur so ließ sich das System implementieren. Nun führen Roboter diese repetitive und potenziell gefährliche Arbeit durch. Das Projekt selbst benötigt aber die gleiche Anzahl an Mitarbeitern. Sie führen nun Inspektionen durch, sind in die Qualitätskontrolle involviert und gewährleisten, dass das gesamte Projekt problemlos läuft. Die Mitarbeiter widmen sich höherwertigen Aufgaben, sie müssen sich nicht mehr mit mühseliger und gleichzeitig zeitfressender Arbeit beschäftigen. Wissensarbeiter profitieren von Systemen, die Daten automatisch für sie verarbeiten und analysieren. Dies zeigt: Automatisierung muss keine Arbeitsplätze kosten, sondern kann repetitive Aufgaben übernehmen und so den Mitarbeitern die notwendige Zeit für strategischer Aufgaben geben.

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