Forschende des National Eye Institute (NEI) haben laut einer Mitteilung eine Möglichkeit entwickelt, Erblindungskrankheiten besser zu erforschen, indem sie Augengewebe aus Stammzellen per 3D-Bioprinting herstellten.
Hier zur sehen ist das Wachstum von Blutgefäßen. Am 7. Tag füllen die Blutgefäße den Raum zwischen den Reihen aus und bilden ein Netz von Kapillaren.
(Bild: Kapil Barthi)
Ein Forschungsteam habe mehrere Zellen gedruckt, welche die äußere Blut-Retina-Schranke darstellen sollen. In dieser Schicht würden Augenerkrankungen wie die Makuladegeneration (AMD) beginnen. Da Ursprung und Verlauf der Erkrankung bisher mangelhaft erforscht seien, habe man nach einer Technik gesucht, die Mechanismen der Krankheit besser nachvollziehen zu können.
Sehverlust durch AMD
Retinale Pigmentepithel (RPE) seien die Bestandteile der äußeren Blut-Retina-Schranke. Das RPE sei dabei von der blutgefäßreichen Choriocapillaris durch die bruch‘sche Membran getrennt. Diese Membran reguliere dabei den Transfer von Nähr- und Abfallstoffen.
Die äußere Blut-Retina-Schranke ist die Schnittstelle zwischen der Netzhaut und der Aderhaut.
(Bild: National Eye Institute)
Bei der AMD-Erkrankung sei dieser Austausch eingeschränkt, da sich Lipoproteinablagerungen außerhalb der Membran bilden würden. Nach einiger Zeit breche das RPE zusammen, die Photorezeptoren würden degenerieren und die erkrankte Person könne ihr Augenlicht verlieren.
Simulation der Erkrankung durch induzierten Stress
Kapil Bharti, Ph.D., Leiter der NEI-Sektion für Augen- und Stammzell-Translationsforschung, habe mit seinem Team drei unreife Aderhaut-Zellarten in einem Hydrogel vereint. Dieses Gel sei dann dann auf ein biologisch abbaubares Gerüst gedruckt worden. Nach wenigen Tagen seien die Zellen schließlich unter Beifügung von Pigmentepithelzellen zu einem Kapillarnetz gereift. Die Forschenden hätten die Zellen auf Stresszufuhr und Sauerstoffentzug getestet. Dabei habe man ähnliche Reaktionen wie bei der AMD-Erkrankung feststellen können und Medikamente gegen AMD hätten ebenso gewirkt.
Temperaturabhängiges Hydrogel
Mithilfe des neuen Modells könne laut Bharti bewiesen werden, dass die RPE-Zellen die Genexpression von Fibroblasten verändert, welche unter anderem die bruch’sche Membran bilden. Eine Herausforderung der Forschung sei die Herstellung eines idealen biologisch abbaubaren Gerüsts gewesen. Das erzeugte Hydrogel sei äußerst temperaturempfindlich und würde sich in warmem Zustand auflösen. Kalt würde das Gel jedoch deutliche Reihen bilden, wodurch die Gewebestrukturen präziser quantifiziert werden könnten. Dazu werde das Verhältnis der anfangs kombinierten Zellen optimiert.
Die äußere Blut-Retina-Schranke des Auges besteht aus dem retinalen Pigmentepithel, der bruch'schen Membran und der Choriocapillaris.
(Bild: National Eye Institute)
Gewebemodelle wie diese ließen sich translational anwenden und könnten zur Entwicklung von Therapeutika beitragen. Die Forschenden planen zusätzlich, auch andere Zelltypen, wie Immunzellen zu drucken, um native Gewebe besser nachstellen zu können.
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Stand vom 15.04.2021
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