Digitalisierung Algorithmus vereinfacht Automatisierung für Unternehmen

Quelle: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |

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Besonders gut kann der Algorithmus für Prozesse eingesetzt werden, bei denen viele Teilaufgaben erledigt werden müssen. Programmiererfahrungen braucht man dafür kaum.

Das Forscherteam: Julian-Benedikt Scholle (links), Maximilian Kühne, Nadia Schillreff und Erik May.
Das Forscherteam: Julian-Benedikt Scholle (links), Maximilian Kühne, Nadia Schillreff und Erik May.
(Bild: Jana Dünnhaupt/Uni Magdeburg)

Informatiker der Universität Magdeburg haben eine Software entwickelt, mit der Industrieroboter schnell und kostengünstig programmiert werden können. Laut einer Mitteilung können mit dem neuen Algorithmus Unternehmen ihre Industrieroboter automatisieren und zeitsparend programmieren. Profitieren sollen davon vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Genutzt werden kann die Software für alle gängigen Industrieroboter für Prozesse wie Schweißen, Bohren oder Kleben.

„Die Anschaffung von Industrierobotern ist mittlerweile verhältnismäßig günstig. Diese dann aber für ein konkretes Anwendungsszenario zu programmieren, ist mit extrem hohen Kosten verbunden. Diese übersteigen oft sogar die Anschaffungskosten und fallen im Prinzip bei jeder Änderung der Aufgabe erneut an. Viele Unternehmen scheuen deswegen noch den Einsatz von Industrierobotern“, erklärt Projektingenieur Erik May den Hintergrund. „Diese Arbeit kann nun automatisiert und damit kostengünstig von unserem Algorithmus übernommen werden.“

Kosten auf einen Bruchteil senken

Laut den Forschern werden die Programmabläufe aus einem digitalen Modell des zu fertigenden Produkts sowie des Bearbeitungsprozesses abgeleitet. Die Abläufe müssen also nicht länger manuell erstellt werden, die Unternehmen müssen nur noch die spezifische Aufgabe definieren. Der Algorithmus berechnet dann, wie diese Aufgabe am schnellsten gelöst werden kann. Die Kosten für die Anpassung eines Roboters an wechselnde Aufgaben bei einfachen Anwendungen wie Inspektion oder Entgraten können damit auf einen Bruchteil gesenkt werden, so die Forscher.

„In der Automobilindustrie ist es zum Beispiel üblich, dass die Karosserie an über 50 Punkten geschweißt werden muss. Der Programmierer oder die Programmiererin muss dann festlegen, wie der Roboter diese Punkte am effizientesten anfährt – das ist alles andere als trivial“, sagt Julian-Benedikt Scholle, Leiter des Forschungsprojekts. „Mit unserem Algorithmus können diese Arbeit nun auch Fachkräfte übernehmen, die kaum Programmiererfahrung haben, weil viel weniger Grundlagenwissen erforderlich ist. Gerade jetzt, wo überall Personal fehlt, ist das ein enormer Vorteil.“

Aktuell sucht die Forschergruppe nach weiteren Partnerunternehmen. Interessierte können jederzeit Kontakt mit der Universität Magdeburg aufnehmen.

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