Composite Extrusion Modeling (CEM) AIM3D und Schunk kooperieren beim 3D-Druck mit Kupfer
Der Werkstoffspezialist und Fertigungsdienstleister Schunk hat 2020 seine Kompetenzen durch das CEM-Verfahren (Composite Extrusion Modeling) von AIM3D erweitert. Seitdem entwickeln die beiden Unternehmen Materialien und Anlagentechnik weiter. Erste Ergebnisse liegen jetzt vor.
Anbieter zum Thema

Schunk bietet seit 2020 neben Serienfertigungen im Bereich Metallpulversintern und -spritzgießen (MIM) auch den Metall-3D-Druck an. Am Standort Thale wurde dafür die Multimaterial-3D-Druckanlage ExAM 255 von AIM3D installiert. Sie arbeitet nach dem CEM-Verfahren (Composite Extrusion Modeling). Seitdem besteht eine Entwicklungspartnerschaft zwischen Schunk und AIM3D.
Das Ziel der Kooperation zwischen Schunk und AIM3D umfasst drei strategische Ansätze:
- Materialentwicklungen (wie z.B. Kupferwerkstoffe und Nickelbasiswerkstoffe),
- Weiterentwicklung der Anlagentechnik (z.B. Extruderkühlung oder Vakuumspanntisch) und
- Marketing und Akquisition für Schunk als Lieferant für 3D-Metallteile ab Losgröße 1.
Einen Entwicklungsschwerpunkt bilden Kupfer-Bauteile im 3D-Druck.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1863200/1863256/original.jpg)
Composite Extrusion Modeling (CEM)
Neue Druckkopf-Generation für das CEM-Verfahren
3D-Druck mit Kupfer mittels CEM-Verfahren
Die 3D-Bauteilentwicklung in Kupfer hat für Schunk eine strategische Dimension, da nur wenige Anbieter am Markt auftreten. Das leitfähige Material ist für bestimmte Bauteile der Elektroindustrie von Interesse. Die Anwendungen sind jedoch breiter gefächert: So gibt es Applikationen mit Fokus auf Thermomanagement, vorrangig im Maschinen- und Anlagenbau. Und es gibt Applikationen mit Fokus auf verlustarmer Energieübertragung, wie E-Mobilität, Schweiß- und Härtetechnik, sowie in der Energieversorgung. Dabei gibt es Anwendungen in Reinkupfer, aber auch solche mit Kupferlegierungen.
Wie Schunk mitteilt, bleiben mit der CEM-Technik der ExAM-255-Anlage die Vorteile von Wärme- oder elektrischer Leitfähigkeit auch im 3D-Druck erhalten. Es könnten bessere und höhere Leitfähigkeitswerte an der Oberfläche und im Inneren des Bauteils im Vergleich zu anderen additiven Fertigungsverfahren erzielt werden. Auch biete das CEM-Verfahren Vorteile beim Materialpreis und der Ressourcenschonung.
Umgesetzte Projekte zeigen Vorteile von CEM
Schunk entwickelte beispielweise Induktionshärter (Induktoren) für Zahnräder im Automobilbereich oder für Kettenräder von Kettensägen. Die physikalischen Eigenschaften dieser Kupferbauteile: Dichte ca. 8,5 g/cm³ (rel. ca. 95-96%), bei einer Leitfähigkeit 75-80% (% IACS). Die Dichte erreicht damit Werte die vergleichbar zum MIM-Verfahren sind.
Insbesondere die Dichte des Kupfers hat Auswirkungen auf die Leitfähigkeit, aber auch die mechanischen Eigenschaften, wie Härte oder Verschleißfestigkeit. Die hohe Geometriefreiheit erlaube laut Schunk innenliegende Kanäle oder Hinterschneidungen. Zudem seien bionische Strukturen zur Gewichts- und Materialeinsparung möglich, die die Funktionalität erhöhen, gleichzeitig aber auch Kosten einsparen. Wie bei jedem AM-Verfahren ermöglicht auch CEM das Einsparen von Zerspanungs- und Werkzeugkosten als nicht-formgebundenes Verfahren. Nach Angaben von Schunk ist das CEM-Verfahren jedoch für sehr einfache Geometrien und für hohe Stückzahlen eher ungeeignet, da dort bekannte Serienprozesse wie MIM vorteihafter seien.
Weitere Beiträge zum Thema 3D-Druck mit Kupfer:
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1865900/1865962/original.jpg)
Binder Jetting
Exone und Maxxwell entwickeln 3D-gedruckte Kupferwicklung für E-Motoren
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1678600/1678682/original.jpg)
Kupferdruck
3D Druck von Kupfer per Materialextrusion
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1905000/1905050/original.jpg)
Drucken mit Ionen
Die Additive Fertigung erobert atomare Dimensionen
(ID:48195252)