Coronavorsorge 3D-gedruckter Türöffner zur Coronaprävention

Redakteur: Anna-Lena Dosch

Materialise, ein in Belgien ansässiges Unternehmen im Bereich des 3D-Drucks, hat einen 3D-gedruckten Türöffner entwickelt, der es ermöglicht, Türen mit dem Arm zu öffnen und zu schließen. Ein direkte Kontakt mit den Türgriffen kann so verhindert werden.

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Materialise hat einen 3D-gedruckten Türöffner entwickelt, der es ermöglicht, Türen mit dem Arm zu öffnen und zu schließen.
Materialise hat einen 3D-gedruckten Türöffner entwickelt, der es ermöglicht, Türen mit dem Arm zu öffnen und zu schließen.
(Bild: (C) MATERIALISE)

Viele Experten sind sich einig, dass das Coronavirus auf Oberflächen lange Zeit überleben kann. Türgriffe stellen daher ein hohes Kontaminationsrisiko dar. Der 3D-gedruckte Türöffner kann an vorhandene Türgriffe angebracht werden und verfügt über eine paddelförmige Verlängerung, die es der Bevölkerung ermöglicht, Türen mit dem Arm, statt den Händen zu öffnen und schließen. Aus den unterschiedlichsten Sicherheitsgründen können nicht alle Türen dauerhaft geöffnet bleiben und da die Türgriffe durch den druckbaren Türöffner nicht mehr berührt werden müssen, kann dessen Verwendung zur Reduzierung des Virus beitragen.

Das Unternehmen bietet das druckbare Design kostenlos an und ruft die 3D-Druckgemeinde weltweit dazu auf, den Türöffner in 3D zu drucken und für alle verfügbar zu machen.

Die entwickelte Türöffner-Hilfe kann an einem Türgriff angebracht werden, ohne dass Löcher gebohrt werden müssen oder der vorhandene Türgriff ersetzt werden muss. Das erste Modell kann an zylindrischen Griffen angebracht werden und Materialise plant die Einführung weiterer Designs mit verschiedenen 3D-Drucktechnologien, die als Reaktion auf die Verbreitung des Coronavirus erforderlich sind.

Die Idee eines 3D gedruckten Türgriffs entstand bei einem internen Treffen, bei dem Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und Besucher von Materialise definiert wurden. Schnell wurde klar, dass mehr Menschen von diesem Design profitieren könnten und das Unternehmen beschloss, es kostenlos für alle zur Verfügung zu stellen.

Jeder, der Zugang zu einem 3D-Drucker hat, kann das Design herunterladen und innerhalb weniger Stunden lokal in 3D ausdrucken. Durch diese Technologie könnte der gedruckte 3D-Türöffner sehr schnell weltweit verfügbar sein. Im Jahr 2018 wurden weltweit mehr als eine halbe Million 3D-Drucker verkauft. Die Datei für den 3D-Türöffner kann kostenlos und völlig legal heruntergeladen werden.

Der 3D-Druck ist eine digitale Fertigungstechnologie, die es ermöglicht, Produkte schnell und auch in kleinen Serien zu erstellen. Dazu ermöglicht der 3D-Druck auch eine lokale Fertigung. Da Reisen und Transport, vor allem in diesen Zeiten, immer schwieriger werden, wird die Möglichkeit der lokalen Fertigung weltweit immer wichtiger.

„Die Leistungsfähigkeit des 3D-Drucks in Kombination mit der dreißigjährigen Erfahrung von Materialise im Bereich des 3D-Drucks macht es möglich, eine Idee innerhalb von weniger als 24 Stunden in ein innovatives Produkt zu verwandeln“, sagt Fried Vancraen, CEO von Materialse. „Indem das Design digital zur Verfügung gestellt wird, kann es überall auf 3D-Druckern produziert werden und ist innerhalb weniger Stunden weltweit verfügbar. In diesem Fall haben wir das Produkt in Belgien entworfen und Menschen in China, Europa oder den USA können den Türöffner nun vor Ort in 3D drucken.“

Personen, die keinen Zugang zu einem 3D-Drucker oder einer lokalen 3D-Druckfabrik haben, können den Türöffner auch über das i.materialse Portal bestellen. Ein Set von zwei freihändigen Türöffnern, einschließlich Schrauben, ist für 40 Euro erhältlich.

Fotos und Videos über den Türöffner und des 3D-Druckprozesses kann man sich auch ansehen.

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