3D-Druck vs. Corona 3D-Druckkoalition zur Steigerung der Produktion von medizinischen Hilfsmitteln

Redakteur: Anna-Lena Dosch

Im Zuge der Corona-Pandemie steigt der Bedarf an Hilfsmitteln zum Schutz medizinischen Personals rapide an. Schon jetzt versorgt die von Stratasys gegründete Koalition mehr als 30 verschiedene Einrichtungen, darunter Kliniken und Pflegeheime.

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Ein von Stratasys initiierter Zusammenschluss zur Produktion von Gesichtsschutz-Visieren per 3D-Druck umfasst inzwischen über 150 Unternehmen und Universitäten.
Ein von Stratasys initiierter Zusammenschluss zur Produktion von Gesichtsschutz-Visieren per 3D-Druck umfasst inzwischen über 150 Unternehmen und Universitäten.
(Bild: Stratasys)

Mit der steigenden Anzahl an Corona-Infizierten steigt auch die Nachfrage an medizinischen Geräten weltweit rapide an. Stratasys erhielt im Zuge dessen vergangene Woche Anfragen von Krankenhäusern und medizinischen Organisationen für über 350.000 3D-geduckte Gesichtsschutzschildern zum Schutz von Krankenhausarbeitern erhalten.

Das Unternehmen kann diese Nachfrage nicht alleine bewältigen. Als Reaktion auf die enorme Nachfrage rief Stratasys eine Koalition von über 150 Unternehmen ins Leben, um diese Produktionsherausforderung bewältigen zu können. Zu dieser Koalition gehören unter anderem Boeing, Toyota, Medtronic und andere führende Hersteller, medizinische Organisationen und auch Universitäten.

Produktion soll von 5.000 auf 16.000 pro Woche gesteigert werden

Allein letzte Woche konnten erfolgreich 5.000 Gesichtsschutz-Visiere aus eigenen und partnerschaftlichen Kapazitäten kostenfrei additiv gefertigt und ausgeliefert werden. Zur kompletten Fertigung gehört sowohl ein 3D-gedruckter Kunststoffrahmen als auch ein durchsichtiges Kunststoffvisier, der das gesamte Gesicht bedeckt. In den kommenden Wochen soll die Produktion, durch den Zusammenschluss der Koalition, für die 3D-Gesichtsschutzschilde auf 11.000 gesteigert werden, nächste Woche auf 16.000.

Druckdatei für Geschichtsschutz-Visier veröffentlicht

Jede 3D-Druck-Firma kann sich per Online-Formular bewerben, um zur Teilnahme der Initiative eingeladen zu werden. Des Weiteren hat das Unternehmen die vollständige Druck- und Montageanleitung veröffentlicht, damit jeder, mit Zugang zu einem 3D-Drucker, selbstständig Visiere drucken kann.

Die Koalition versorgt mehr als 30 verschiedene Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, Kliniken, Universitätskliniken und Pflegeheime. In einer Pressemitteilung spricht Scott Drikakis, Healthcare Segment Leader bei Stratasys, davon, dass die „[3D-]Branche in einer noch nie dagewesenen Weise zusammengearbeitet“ hat und die „Koalitionspartner zeigen großes Engagement. So gewinnen wir Zeit, um die Herstellung von Visieren und anderen wichtigen Versorgungsgütern zu erhöhen. Diese schnelle, anpassungsfähige Reaktion macht den 3D-Druck aus und ich bin sehr stolz auf [die] Mitarbeiter und Partner.“

Hintergrund der schnellen additiven Fertigung ist, dass die Verwendung des 3D-Drucks dazu beiträgt, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen Zeit überbrücken können, bis die traditionelle Fertigung in den kommen Wochen und Monaten Geschichtsschutzschildern in größeren Mengen liefern kann.

3D-Druck vs. Corona

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(Bildquelle: VCG)

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