3D-Druck misslingt oft wegen mentaler Blockaden
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Alle Zeichen sind auf grün: Die richtige 3D-Drucktechnologie ist ausgewählt, der Werkstoff passt und die Anwendung ist mit Musterteilen erprobt, doch der Startschuss bleibt aus. Es scheint, als wirke eine unsichtbare Kraft gegen die Entscheidung. Muss vor der Kaufentscheidung noch etwas anderes geklärt werden?

3D-Druck ist sicherlich eine innovative Fertigungstechnologie. Doch im Endeffekt dient sie dazu, Teile zu fertigen und Probleme zu lösen – so wie jede andere Technologie in der Produktion. Weil sie aber anders und neu ist, ist das Erkennen von Parallelen zu traditionellen Fertigungstechnologien zunächst oft schwierig.
'Proof of Concept' macht die Entscheidung einfacher
Wird die Auswahl für eine Investition bei konventionellen Fertigungsmaschinen, wie einer Fräsmaschine oder einer Druckgussmaschine getroffen, so stehen Spindeldrehzahl, Anzahl der Achsen, Werkzeugwechsel, Taktzeit oder die Haltekraft in Tonnen im Vordergrund der Entscheidung. Die Features (Eigenschaften) sind deshalb so wichtig, weil bereits im Vorfeld sicher ist, dass das generelle Vorhaben bereits gut funktioniert und die technischen Features der Maschine dem eigenen Unternehmen weitere Vorteile verschaffen. Der Auswahl steht also ein klarer ‚Proof of Concept‘ und ausreichend Erfahrung zur Grundlage.
Wird die Investitionsentscheidung für die fünfte additive Fertigungsanlage des gleichen Typs getroffen, ist die Prozedur die gleiche, da das Grundvorhaben bekannt ist: Das Fertigen von Bauteilen mit der Technologie ist erfolgreich erprobt und die Qualifizierung von Anwendungen ist mit genügend Know-how untermauert. Im Unternehmen gibt es also bereits ein 'Proof of Concept' zum 3D-Druck, jetzt geht es nur noch darum, es noch effizienter und cleverer zu wiederholen.
Ohne Erfahrung fällt die Entscheidung schwerer
Sind die Überlegungen zum 3D-Druck noch frisch, ist die Orientierung an den Features von 3D-Druckern oft der erste Schritt, um einen Überblick zu bekommen. Tabellen mit Abgrenzungen der Technologien, Materialien, Düsendurchmessern, Lasern und Bauräumen werden durch eine lange sowie mühsame Recherche auf den Webseiten der Hersteller erstellt. Danach ist zwar die Sicherheit da, den besten 3D-Drucker ausgewählt zu haben, jedoch schwingt zusätzlich eine große Unsicherheit mit, ob das Vorhaben dann auch tatsächlich funktioniert. Mal unter uns: Die Entscheidung für den besten 3D-Drucker steht oft schneller fest als der eigentliche Einsatzzweck.
Deutlicher gesagt, es müssen vor der Auswahl der Anwendung und dem Vergleichen von technischen Features bis hin zur Entscheidung noch weitere offene Fragen beantwortet werden, die für Sicherheit und Wohlbefinden sorgen.
Genau diese offenen Fragen, oder auch mentale Blockaden genannt, sind die Gründe, warum Unternehmen keine Entscheidung treffen oder für Misserfolg bei 3D-Druck verantwortlich sind.
Wie zeigt sich eine mentale Blockade in Bezug auf 3D-Druck?
- Die Entscheidung wird immer weiter in die Zukunft verschoben
- Datenblätter werden nochmal genau analysiert und überprüft
- Selbst nach dem zehnten 3D-gedruckten Muster wird keine Entscheidung getroffen
- Auch wenn die Technologie im Unternehmen ist, funktioniert es nicht, weil die Grundüberzeugung fehlt. Egal was Sie drucken wollen, Sie tun es nicht, weil Sie es sich nicht zutrauen und selbst nicht davon überzeugt sind, dass es auch funktioniert.
Auf welche Fragen müssen jetzt Antworten her, um die mentale Blockade zu lösen?
Eine Blockade lässt sich nur dann lösen, wenn diese nicht mehr unsichtbar gegen Sie wirkt. Es fehlt sozusagen eine Zahl in Ihrem Zahlenschloss, damit Sie die Blockade lösen und erfolgreich mit 3D-Druck starten können.
- Nur weil es eine andere Technologie ist, muss es nicht gleich schwieriger sein oder ihr komplett misstraut werden. Gespräche mit Experten, die die Anwendung verstehen, herstellerneutral beraten und eine Machbarkeit garantieren, helfen immer weiter. Aus externer Sicht lassen sich mentale Blockaden viel schneller aufdecken. In der Vergangenheit hat sich schon oft gezeigt, dass die offensichtlichste Lösung selten an das eigentliche Ziel führt und die Suche nach dem Fehler an der Stelle stattfinden muss, an der man nie gesucht hätte.
- 3D-Druck funktioniert auch, wenn Sie falsch oder anders über 3D-Druck denken. Andere Technologie haben andere Herangehensweisen. Die Offenheit für einen neuen Weg ist die Grundlage dafür, ihn bis zum Ende zu gehen. Einen neuen Plan Schritt für Schritt zu verfolgen, bringt Sie schlussendlich auch zur erfolgreichen additiven Fertigung - Schicht für Schicht.
Versuchen Sie also nicht mit Ihrer Meinung Recht zu behalten, sondern fragen Sie sich ehrlich „funktioniert das was ich tue?“.
Wollen Sie Ihre Meinung durchsetzen? Dann vergessen Sie es gleich, mit 3D-Druck zu starten. Es funktioniert nicht. Suchen Sie also nach Begründungen dafür, dass es bei Ihnen anderes sei oder Sie ein Spezialfall sind, sind Sie auf dem Irrweg. Das Ergebnis wird sein: Sie haben sich zwar durchgesetzt, aber Ihr Ansatz wird nicht funktionieren. Gut ist das nur für Ihren eigenen Stolz.
Wollen Sie wirklich, dass Sie mit 3D-Druck erfolgreich sind? Es ist vorerst einmal unangenehm, einen anderen Standpunkt einnehmen zu müssen, um andere Ergebnisse zu erzielen, obwohl man davon ja nichts hält. Es müssen eben andere Bedingungen erfüllt werden als die, die Sie bereits kennen und Sie müssen sich erlauben, selbst im Unrecht gewesen zu sein. Im Ergebnis werden Sie jedoch viel näher an einer erfolgreichen AM-Anwendung sein.
Lassen Sie Ihre mentalen Blockaden von einem herstellerneutralen Berater oder Experten aufdecken, denn allein schaffen Sie es nicht, das hat die Vergangenheit bereits mehrmals bewiesen. Es ist eine große Erkenntnis, genau dort seine mentale Blockade aufgedeckt zu bekommen, wo man niemals gesucht hätte.
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