Studie 3D-Druck ist eines der wichtigsten Wirtschaftsthemen
Laut einer aktuellen Studie nutzt jedes fünfte deutsche Unternehmen, mit mehr als 100 Mitarbeitern, bereits 3D-Druck und weitere 23 % planen den Einsatz. Deutschlands Leitindustrien, also Automobil, Maschinenbau und Chemie, sind Vorreiter im 3D-Druck.
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Buzzwords wie Blockchain, Cloud-Computing, KI und 3D-Druck sind in aller Munde. Verständlich, denn in der globalisierten Wirtschaft darf sich der Hochtechnologiestandort Deutschland nicht erlauben bei möglicherweise disruptiven Technologien zu schlafen. Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Bitkom und der IT-Beratungsfirma TCS hat sich mit diesen Themen befasst und dazu die deutsche Wirtschaft befragt.
Die repräsentative Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 3D-Druck eines der wichtigsten Trendthemen der deutschen Wirtschaft ist. Laut der Studie setzen 19 % aller deutschen Unternehmen, mit mehr als 100 Mitarbeitern, bereits additive Fertigung ein. Im Vergleich dazu nutzen erst 5 % Blockchain-Technologien und 11 % verwenden künstliche Intelligenz. Andere Trend-Technologien, wie Big Data (44 %) und Cloud-Computing (78 %), sind in Deutschland deutlich weiter verbreitet. Da AM aufgrund der teilweise hohen Investitionskosten und des benötigten Know-hows noch nicht so einsteigerfreundlich ist, wie beispielsweise Cloud-Computing, besteht hier noch Aufholbedarf.
Leitindustrien auch im 3D-Druck führend
Dass die deutsche Industrie maßgeblich von einigen Branchen beeinflusst wird, ist kein Geheimnis. Vor allem die Automobilindustrie ist ein verlässlicher Indikator für das Befinden der hiesigen Wirtschaftslage. Laut der Bitkom-Studie ist die Automobilbranche auch im 3D-Druck Vorreiter, schon 41 % (2017 waren es 22 %) der Unternehmen nutzen ihn. Aktuell setzen die Autobauer additive Technologien noch hauptsächlich für den Prototypen- und Werkzeugbau ein, erste Versuche der additiven Serienfertigung häufen sich aber zunehmend. Vor allem der stetig fortschreitende Reifegrad des 3D-Metalldrucks wirkt sich positiv auf die Serientauglichkeit additiver Verfahren, wie Lasersintern und Metall-Binder-Jetting, aus.
Auch 38 % der Maschinen- und Anlagenbauer haben 2019 schon 3D-Druck im Einsatz. 2017 waren es in dieser Branche noch 26 %. Dieser Anstieg ist zum Teil durch die Möglichkeit der Funktionsoptimierung additiver Komponenten zu erklären, beispielsweise können optimierte Kühlstrukturen verbaut werden. Außerdem ist es mittlerweile möglich Werkzeugstahl und sogar Industriediamanten additiv herzustellen. Im Allgemeinen schaffen es immer mehr Hersteller ihre Drucker und Verfahren für industrielle Anwendungen zu qualifizieren. Durch den technologischen Fortschritt steigt auch die Wirtschaftlichkeit von AM und damit die Akzeptanz.
In der Chemie- und Pharmabranche nutzen ebenfalls 38 % der Unternehmen die Möglichkeiten der Additiven Fertigung – doppelt so viele wie noch 2017 (19 %). Die Technologie eröffnet viele neue Möglichkeiten. Beispielsweise können Medikament bedarfsgerecht produziert werden und Dosierungen lassen sich in hohem Grad individualisieren.
Die komplette Studie finden Sie hier.
Zur Methodik: Für die Umfrage wurden 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern.
Die Additive Fertigung ist schwer zu überblicken
Da wir regelmäßig über neue Marktstudien zum Thema 3D-Druck berichten, haben wir festgestellt, dass diese durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Betrachten wir nur den deutschen Markt für das Jahr 2019 kommen mehrere Studien zu unterschiedlichen Einschätzungen, was die Verbreitung von AM betrifft. Eine repräsentative Bitkom-Studie (555 befragte Unternehmen) aus dem Juni 2019 legt nahe, dass bereits 32 % der deutschen Industrieunternehmen 3D-Druck einsetzen - die aktuelle Studie (953 befragte Unternehmen) kommt auf knapp 19 %. Ein Zeichen dafür, dass die 3D-Branche immer noch schwer zu greifen ist und sich schnell verändert. Neue Verfahren, neue Anwendungen, neue Hersteller - aktuell boomt die Branche, wird vielfältiger und ist kaum zu überblicken. Und wer definiert überhaupt, was es heißt 3D-Druck einzusetzen? Reicht schon die einmalige Verwendung für einen Prototypen oder muss AM ständig in die Produktion integriert sein? Außerdem weiß wahrscheinlich nicht jeder Anwender, ob additive Technologie in einem fremdbezogenen Bauteil oder Werkzeug steckt.
Um einen Überblick über die heutigen Einsatzmöglichkeiten von AM zu bekommen, haben wir den Realitätscheck gemacht. In einer der größten Marktforschungen zum Thema in der DACH-Region haben wir branchenübergreifend industrielle Anwender zur Nutzung der additiven Fertigung befragt.
560 Teilnehmer aus dem B2B-Bereich, davon 80 % Entscheider, ermöglichen es uns so, nicht nur qualitativ Aussagen treffen zu können, sondern auch quantitativ folgende Fragen zu beantworten:
- Wo steht additive Fertigung heutzutage wirklich?
- Was vermag additive Fertigung zu leisten und wo kann sie schon jetzt wertstiftend eingesetzt werden?
Alle Ergebnisse der Marktforschung finden Sie demnächst hier auf dem Portal oder Sie abonnieren ganz bequem unseren Newsletter und sind immer auf dem neusten Stand der additiven Fertigung:
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