Serie zur Digitalisierung - Teil 1 10 Leitgedanken zur Digitalen Agenda für Deutschland und Europa
Im Winter 2017 trafen sich in Sölden fünfzig digitale Vordenker auf dem „Giga Gipfel“ in 3.048 Metern Höhe, um über die digitale Zukunft zu diskutieren. Herausgekommen ist das „Digitale Manifest des 21. Jahrhunderts für Deutschland und Europa“. Herzstück ist die Idee eines deutschen Wegs, der sich von Silicon-Valley-Ideen abheben soll.
Anbieter zum Thema

Fünfzig Vordenker – Vorstandschefs, Internetpioniere und Zukunftsforscher – starteten 2017 auf dem "Giga-Gipfel" das „Digitale Manifest des 21. Jahrhunderts für Deutschland und Europa“. Die Initiatoren waren deutsche Leitmedien wie Handelsblatt, Zeit und Wirtschaftswoche.
Unser Autor Jürgen Gietl von BrandTrust war einer der fünfzig geladenen Vordenker. Er setzt sich schon lange dafür ein, dass sich deutsche Unternehmen nicht länger hinter ihrem Status des „Hidden Champion“ verstecken und die digitale Transformation als Chance begreifen, ihre Daseinsberechtigung neu zu erfinden und sich mit Hilfe ihrer Marken in die Zukunft zu entwickeln.
Jenseits von Geschäftsberichten und Digitalisierungs-Buzzwords wurde auf dem „Giga Gipfel“ über eine digitale Agenda gesprochen, die den deutschen – beziehungsweise europäischen Weg sucht und nicht dem Silicon Valley nacheifert. Dazu hat Jürgen Gietl seine zehn Leitgedanken für uns in dieser Beitragsserie zusammengefasst. Dieser Beitrag ist Auftakt der Serie „10 Leitgedanken zur Digitalen Agenda“. In den weiteren Teilen der Serie, werden die einzelnen Gedanken dann ausgeführt.
1. Wir brauchen „Made in Germany“ – und keine Silicon-Valley-Kopien
Viele deutsche Unternehmenslenker begeben sich auf Studienreise ins Silicon Valley, um zu sehen wie die dort ansässigen Unternehmen in Zukunft das digitale Zeitalter gestalten. Wir sollten diese Unternehmen aber nicht einfach kopieren, sondern den „deutschen Weg“ finden. Wieso wir „Made in Germany“ mit dem, was wir auf den Studienreisen beobachtet haben, kombinieren sollten.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1413600/1413697/original.jpg)
Serie zur Digitalisierung - Teil 2
Wir brauchen „Made in Germany“ statt Silicon-Valley-Kopien
2. Wer Bedeutung skaliert, schafft Wachstum
Wir sollten nicht nur unsere Produkte skalieren, sondern auch deren Bedeutung für unsere Kunden. Das funktioniert nur, wenn wir das Wissen über unsere Kunden und deren Bedürfnisse für das Wachstum in neuen Geschäftsmodellen nutzen.
3. Technologien sind austauschbar – Ihre Haltung nicht
Mit Überzeugung zukunftsfähig: Technologien sind austauschbar, die Haltung und Überzeugungen sind es nicht. Unternehmen brauchen klare Prinzipien, mit denen sie sich deutlich vom Wettbewerb abgrenzen. Denn je digitalisierter, technologischer die Angebote werden, desto mehr sehnen sich Konsumenten nach Differenziertheit und Individualität.
4. „I have a dream” statt “I have a plan“
Wir brauchen große Zukunftsbilder für unsere Unternehmen, mit denen wir Mitarbeiter, Kunden, Investoren und die Gesellschaft faszinieren. Damit können wir ihre Gefolgschaft in die digitale Zukunft gewinnen.
5. Unsere Spitzenleistung braucht mehr Wertschätzung
Als führende Industrienation müssen wir daran arbeiten, stolz auf unserer eigenen realen sowie digitalen Spitzenleistungen zu sein. Dafür sollten wir außerdem versuchen, die weltweite Wertschätzung zu erhöhen.
6. Mit Daten zu mehr Empathie
Künstliche Intelligenz ist (noch nicht) einfühlsam. Unternehmen müssen ihre Daten und Technologien nutzen, um sich in Kunden und ihre Lebensknappheiten besser einzufühlen und ihnen wirklich relevante Produkte und Leistungen anzubieten.
7. Produkte werden Services
Intelligente Serviceleistungen mit maximalem Nutzen – auch über die bisherige Kernfunktion hinaus – sind gefragt. So wird Mobilität nicht mehr eine Frage des technologisch besten Fahrzeugs sein, sondern eine Frage der cleversten, individuellen Möglichkeit, von A nach B zu kommen.
8. Das Ende der Einzelkämpfer
Die Kompetenz des Einzelnen wird nicht genügen, um in der komplexen, digitalen Welt Wert zu stiften. Die Vergemeinschaftung, das Teilen und Verknüpfen von Wissen und Leistung wird entscheidend für den Erfolg von Zukunftskonzepten und Geschäftsmodellen.
9. Auf den Menschen fokussieren
Digitale Lösungen kreieren nur Wert, wenn Sie die Lebensknappheiten der Menschen besser bedienen, als es bisher der Fall ist. Digitalisierung als rein technologische Ideologie wird scheitern.
10. Mehr geistige Flexibilität für digitalen Umbau
Gesellschaften, Organisationen und Unternehmen müssen nicht den einen Weg vorgeben, sondern einen Handlungsrahmen durch integre Führung ermöglichen. In diesem Handlungsrahmen müssen flexibles Denken und Agieren stattfinden.
Dieser Beitrag ist bei unserem Partnerportal marconomy erschienen.
(ID:45360297)